Tilman Hickl, Geschäftsführer des Investors H2i, freut sich auf den neuen Gebäudetyp E, mit dem sich Baukosten sparen lassen. Den größten Kostentreiber von allen löst dieser Vorstoß aber nicht: die unabsehbar langen Zeiträume, bis ein Gebäude überhaupt realisiert wird.
Weniger Steckdosen, keine doppelten Heizkörper, schlankere Dämmkomponenten: Das Gebäudetyp-E-Gesetz wird von der Bundesregierung als Durchbruch auf dem Weg zum günstigeren Wohnungsbau gefeiert. Vor allem im dezentralen, bezahlbaren Mietwohnungsbau werden wir als Unternehmen diese möglichen Einsparungen bei den Baukosten sehr genau überprüfen und eins zu eins übertragen. Ob es tatsächlich zu den versprochenen 10% Kostenersparnis kommen wird, wird zu sehen sein – denn noch ist der neue Gebäudetyp E reine Zukunftsmusik. Bis zur parlamentarischen Sommerpause lag lediglich der Referentenentwurf vor.Frühestens im Frühjahr 2025 ist damit zu rechnen, dass das Gesetz in Kraft tritt. Doch Zeit ist und bleibt der wichtigste und kostspieligste Faktor in der Immobilienwirtschaft. Wenn Entwickler Grundstücke in Erwartung auf Baurechtschaffung kaufen, hängt der Erfolg ihrer Investition von der Geschwindigkeit ab, mit der sie mit Politik und Verwaltung übereinkommen. Wenn Bauträger Projekte ausführen, hängt der Erfolg ihres Auftrags von der Geschwindigkeit auf der Baustelle ab. Drei Monate mehr oder weniger mögen in der politischen Welt kaum ins Gewicht fallen, drei Monate mehr Kapitaldienst bedeuten für Investoren hingegen erhebliche zusätzliche Kosten – insbesondere vor dem Hintergrund der aktuellen Zinslage. Ein weiterer Punkt, den ich hinterfragen muss, ist die drohende Unsicherheit durch das Abweichen von den besagten “anerkannten Regeln der Technik”. Während das Gesetz darauf abzielt, innovative und kostengünstige Bauweisen zu fördern, besteht die Gefahr, dass Bauherren auf rechtliches Neuland stoßen. Die geplanten Änderungen im Bauvertragsrecht, die es erleichtern sollen, von nicht sicherheitsrelevanten Komfortstandards abzuweichen, werden sehr wahrscheinlich zu zahlreichen Streitigkeiten führen, insbesondere in Bezug auf die Definition dessen, was als besagte “anerkannte Regeln der Technik” gilt.
Über H2i
Die H2i Asset Management GmbH wurde 2019 mit einem Fokus auf den deutschen und nordamerikanischen Markt gegründet. Mit zwei Standorten in München und Hamburg ist H2i Brückenbauer zwischen institutionellen Investoren und Projektentwicklern. Das Unternehmen stellt Lösungen für den gesamten Lebenszyklus der Immobilie zur Verfügung: von Mezzanine-Konstruktionen und Joint Ventures in der Projektentwicklungsphase über Forward Sales oder Forward Fundings bis zur Bestandshaltung für Dritte.
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